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Deutsche Post verabschiedet sich von ihren Filialen

Erstellt am Freitag, 13. Juni 2008 09:50
Gerster: Umwandlung des Post-Filialnetzes ist eine Ohrfeige für Politik und Post-Kunden

Nach mehreren Medienberichten plant die Deutsche Post AG, alle Filialen in Deutschland in private „Post-Points" umzuwandeln. Diese „Post-Points" bieten nach Angaben des Verbands für Post und Telekommunikation nur ein Minimalangebot und sind teilweise nur zwei Stunden am Tag geöffnet. Durch diese Umwandlung umgeht der Konzern den vor einem halben Jahr auf eigenem Betreiben hin eingeführten Postmindestlohn. „Die politischen Eingriffe in den Markt haben die privaten Briefdienstleister massiv daran gehindert, flächendeckende Alternativen zum Ex-Monopolisten Deutsche Post aufzubauen.", sagt Florian Gerster, Präsident des Arbeitgeberverbands Neue Brief- und Zustelldienste. „Dass nun ausgerechnet die Deutsche Post ihre marktbeherrschende Stellung dazu nutzt, um sich trickreich vor ihrem eigenen Mindestlohn zu drücken, ist eine Ohrfeige für ihre politischen Helfer. Ver.di und die Bundesregierung sind der Deutschen Post auf den Leim gegangen."

Verbraucherschützer befürchten einen erheblichen Verlust an Service-Qualität durch die Umwandlung des Filialnetzes. „Die kundenfeindliche Out-Sourcing-Strategie macht deutlich, welche schwerwiegenden Konsequenzen der Monopolschutz hat", betont Florian Gerster. Die seit Jahresbeginn zugelassenen privaten Anbieter sind mit dem Anspruch angetreten, das Service-Niveau im Briefmarkt zugunsten der Bürger zu verbessern. Angesichts der nach wie vor monopolistischen Strukturen des Briefmarktes in Deutschland können jedoch einige Verbraucher nicht auf alternative Dienstleister zurückgreifen. „Der Großteil der Bürger ist leider noch der Deutschen Post ausgeliefert und genau für diese interessiert sich die Post nicht!", so Florian Gerster.

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