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Neun von zehn Bundesbürgern lehnen die Mehrwertsteuerbefreiung zugunsten der Deutschen Post AG ab

Gerster: Die Menschen haben den miesen Service des Altmonopolisten satt

Das Postmonopol ist in den Augen der bundesdeutschen Verbraucher nicht akzeptabel. Der größte Teil der Kunden wünscht sich bessere Leistungen durch die Liberalisierung im Postmarkt. So bemängeln knapp zwei Drittel der Bundesbürger eine Verschlechterung bei der Erreichbarkeit von Postämtern und Briefkästen, gut vier von fünf Befragten fordern ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bei Postdienstleistungen, 84 Prozent der Bundesbürger sprechen sich dezidiert für mehr Wettbewerb im Brief- und Zustellmarkt aus. Diese und weitere Ergebnisse zeigt eine aktuelle Umfrage des Bonner Instituts goals international im Auftrag des Arbeitgeberverbandes Neue Brief- und Zustelldienste (AGV-NBZ).

„Der Kampf unserer jungen Anbieter gegen den Altmonopolisten Post ist der Kampf Davids gegen Goliath", sagt Florian Gerster, Präsident des AGV-NBZ, „sicher streckenweise mühselig, aber: Wir wissen ja, wie dieser Kampf zu einem gerechten Ende gefunden hat. Und Verbraucher, Steuerzahler und Beschäftigte sagen klar, dass wir mit unserer Politik und unseren Angeboten auf dem richtigen Weg sind."

Die aktuelle goals-Umfrage zeigt, dass die Bundesbürger sowohl über die Angebote im Bereich Postdienste als auch über den politischen Hintergrund sehr gut informiert sind und sich bessere Chancen für die Konkurrenten der Deutschen Post wünschen: So halten neun von zehn Befragten (87,7 Prozent) es nicht für richtig, dass der Altmonopolist immer noch von der Mehrwertsteuer befreit ist – und daher einen Preisvorteil von 19 Prozent gegenüber der privaten Wettbewerber genießt. Von der aktuellen Sparpolitik der Post ist so gut wie niemand überzeugt: Fast alle Bundesbürger (97,7 Prozent) wollen nicht, dass noch mehr bei Briefkästen und Filialen eingespart wird. Schon jetzt steht der Service der Post hart in der Kritik: Drei von vier Deutschen (72, 1 Prozent) beklagen Wartezeiten in den Filialen, gut zwei Drittel (68,9 Prozent) fordern längere Öffnungszeiten, und knapp zwei Drittel (63 Prozent) wollen besser über Liefertermine informiert werden.

Zu den neuen Wettbewerbern im Brief- und Zustellmarkt, die Servicealternativen anbieten wollen, gehören junge Unternehmen und Start-Ups, die auch in strukturschwachen Regionen Arbeitsplätze schaffen können. Sie haben einen eigenen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft ihrer Beschäftigten abgeschlossen, der an die Stelle des als rechtswidrig erklärten Postmindestlohns tritt. Lohndumping wird unter anderem durch diese Tarifvereinbarung ausgeschlossen.

In diesem Zusammenhang begrüßt der AGV-NBZ auch den neuen Haustarifvertrag des Verbandsmitglieds TNT Post mit der christlichen Gewerkschaft Postservice und Telekommunikation (CGPT). Beide Tarifpartner haben vor wenigen Tagen zentrale Punkte des Arbeitslebens wie Weihnachtsgeld, Nacht- und Feiertagszuschläge, Überstunden oder Entgeltfortzahlungen im Krankheitsfall geregelt. „Das zeigt, dass wir ein geschätzter Ansprechpartner für Gewerkschaften sind", sagt Florian Gerster. „Nach wie vor bekräftigen wir aber unser Angebot zum Dialog mit allen Gewerkschaften, also auch mit Ver.di", betont der Verbandspräsident.

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